Viele Konzerne planen, die Produktion von Deutschland nach Afrika und Asien zu verlagern
Die chemische Industrie, der drittwichtigste Sektor der deutschen Wirtschaft mit 473.000 Beschäftigten, drosselt die Produktion in Deutschland und verlagert Kapazitäten ins Ausland, schreibt das deutsche Wirtschaftsmagazin Manager Magazin. Was ist der Grund für dieses Ergebnis? Hauptgrund waren laut Ökonomen die stark gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender des großen Chemiekonzerns Covestro, prognostiziert eine weitere Reduzierung der Produktion in Deutschland. Ihm zufolge gehen mit dem Anstieg der Rohstoff- und Gaspreise erstmals seit zwei Jahren Nachfrage- und Umsatzeinbußen in der chemischen Industrie einher.
Nach Angaben des Verbandes der Chemischen Industrie VCI verschlechtert sich die Lage stetig – sowohl in der chemischen als auch in der pharmazeutischen Industrie. Allein im dritten Quartal dieses Jahres ging die Produktion gegenüber dem Vorjahr um 14 % zurück. Laut Markus Steilemann können viele Unternehmen aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise nicht mehr in Deutschland produzieren. Dramatisch ist die Situation in der Branche, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen, die ihre Strom- und Gasrechnungen nicht bezahlen können. Der VCI fordert von der Bundesregierung dringend eine Obergrenze für die Energiepreise, bevor die Situation außer Kontrolle gerät.